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Das Wichtigste in Kürze

-Empathie-

Die Fähigkeit, sich in andere hineinversetzen zu können.

Das ist die wichtigste Erziehungskompetenz, die Eltern brauchen.

Eine Umarmung

So viele Infos und so wenig Zeit.

Hier das Wichtigste:

Auf die Haltung kommt es an, die richtige Umsetzung (das WIE) kommt dann von alleine.

Folgender Tatsachen sollte ich mir bewusst sein:

  • Mein Kind tut nie etwas gegen mich, sondern nur für sich (Kathy Weber).

  • Mein Kind gibt jederzeit sein Bestes. Damit entfällt schon die Überlegung, das Kind zu bestrafen. Ich kann es doch nicht bestrafen, wenn es bereits sein Bestes gibt, selbst, wenn es in meinen Augen nicht genug ist (Alfie Kohn).

  • Kinder weinen nicht, um zu manipulieren, sondern um zu kommunizieren. Ein Kind, das weint, braucht unseren Trost, egal weshalb es weint. Wir müssen und können nicht all seine Probleme lösen, aber wir müssen ihm zumindest beistehen (Grund: Nervensystem ist noch nicht voll ausgereift, Kind benötigt Co-Regulation durch Erwachsene (Dami Charf).

  • Kinder müssen nicht alleine schlafen. Menschen sind nicht dafür gemacht. Ihr könnt euch entspannen, es wird jedes Kind aus dem Elternbett ausziehen, dann, wenn es bereit dafür ist. Studien belegen, das schadet seinem Selbstbewusstsein nicht, sondern stärkt es.

  • Mein Kind ist nur Auslöser, aber nicht Ursache meiner Gefühle (Kathy Weber). Die Ursache liegt in meiner eigenen Kindheit (Thema inneres Kind - Stefanie Stahl)

  • Meinem Kind fehlt es nie an Willen mitzumachen, sondern manchmal nur an Kraft.

  • Mein Kind ist ein gleichwürdiger Mensch (Jesper Juulmit dem Recht auf eine gewaltfreie Erziehung (Gesetzbuch).

  • Kinder passen sich der Umgebung an. Wenn wir möchten, dass sich unser Kind anders verhält, dann müssen wir uns anders verhalten. Wir wollen z.B. mehr Respekt, dann müssen wir uns respektvoller verhalten. Wir sind zuständig für die Stimmung in der Familie, nicht unsere Kinder.

  • Wenn Kinder aggressiv sind fehlen ihnen entweder die richtigen Worte, sie sind überfordert oder es fehlt ihnen an Bindung (z.B. Kind fühlt sich wertlos). Was sie dann brauchen ist Liebe und Verständnis. Druck hat hingegen noch nie einem Kind geholfen.

  • Gras wächst auch nicht schneller, wenn wir dran ziehen. Wir reissen es höchstens ab. So ist es auch bei Kindern. Etliche Studien belegen, dass Druck und Zwang bei Kindern psychische Schäden verursachen. Wie bei dem Gras, so hilft auch hier nur eins: Geduld.

  • Führung ist kein Machtmissbrauch, wenn damit auch die Bedürfnisse meines Kindes erfüllt werden. Machtmissbrauch ist es, wenn ich nur meine Bedürfnisse im Blick habe. 

  • Kinder brauchen Führung, das gibt ihnen Halt und Sicherheit. Und wie sollen sie sonst lernen, was in unserer Gesellschaft richtig und falsch ist? Aber diese Führung darf liebevoll sein.

  • Kinder lernen nichts, wenn wir laut werden und sie Angst bekommen. Ihr Gehirn gerät dann unter Stress und schaltet das Lernzentrum aus. Deshalb sollten wir stets respektvoll mit den Kindern sprechen. Wenn sie nur hören, wenn wir laut werden, dann hören sie nicht wirklich, sondern Erstarren nur aus Angst. Dann betreiben wir Machtmissbrauch.

  • Ein Verbot oder ein Nein können sogar die Bindung stärken, wenn ich dabei empathisch bleibe. Was heisst das? Ich tröste mein Kind, denn ein Nein tut weh. Ich fühle mit ihm, ich zeige Verständnis ("Das fällt dir jetzt gerade schwer, du hättest so gerne ..."). Richtiges Mitgefühl und eine Umarmung sind oft so viel besser, als das Eis, Spielzeug oder was auch immer das Kind gerade wollte.

  • Menschen wollen nicht Recht haben, sie wollen NUR verstanden werden. Zu 90 % beruhigen sich Kinder sofort wieder, wenn wir ihnen Verständnis entgegen bringen. Indem wir mit ihnen mitfühlen, da bleiben und sie trösten. Sie wollen nur gesehen bzw. wahrgenommen werden. Sie brauchen die Bestätigung, dass sie und ihre Gefühle OK sind. Alle Gefühle sind richtig und wichtig. In den übrigen 10 % dürfen wir sie sonst auch gerne einfach mal ablenken.

  • Kinder müssen sich niemals für einen Wunsch schämen, sie dürfen ihn jederzeit äussern und wir entscheiden, ob wir ihn erfüllen oder nicht.

  • Wir versuchen Kinder an eine Welt anzupassen, für die sie nicht gemacht sind. Wir leben nicht mehr artgerecht (Nicola Schmidt). Die Erwartungen sind jenseits von dem, was ein Kindergehirn leisten kann. Es macht also viel mehr Sinn, die Umgebung und unsere Erwartungen den Kindern anzupassen, damit sie sich nicht endlos verbiegen müssen. Nur so können sie sich zu gesunden Erwachsenen entwickeln.

  • Die Erziehung mittels Bestrafung und Belohnung, die seit Jahrzehnten praktiziert wird, funktioniert nicht. Das zeigt sich in folgenden Zahlen: Jede 3. Ehe wird geschieden, Depression ist die Volkskrankheit Nr. 1 und über 17,56 Mio. Deutsche leiden an Suchtproblemen. All das lässt sich auf Bindungs- und Selbstwertstörungen in der Kindheit zurückführen. Wir brauchen also dringend einen anderen Erziehungsstil.

  • Ja, wir dürfen so viele Konflikte wie möglich spielerisch lösen. Wir haben es hier mit Kindern zu tun und Spiel und Spass ist nun mal die Sprache, die sie am besten verstehen. Lachen stärkt zudem die Bindung und die brauchen wir für mehr freiwillige Kooperation. Macht also aus allem ein Spiel

  • Lasst die Kinder so viel wie möglich selbst machen und selbst entscheiden. Damit erfüllen wir ihr Bedürfnis nach Autonomie. Kinder entscheiden, WIE etwas gemacht wird. WAS wir machen, entscheiden wir (Kathy Weber). Das heisst, alles, was wir den Kindern zeigen können, können sie auch entscheiden (rote oder blaue Hose? Gabel oder Löffel? usw.). Nach 5 Entscheidungen sind Kinder wieder bereit 1x zu kooperieren, so mein Gefühl. 

  • Entspannt euch! Kinder lernen in entspannter Atmosphäre schneller und leichter. Behandeln wir Kinder mit Respekt und leben ihnen vor, wie sie Konflikte friedlich lösen können, dann werden sie es uns nachmachen. Manche Sachen müssen wir 800 mal erklären, aber es geht ganz ohne Druck. Kinder brauchen nur genug Zeit und unser Vertrauen in ihren guten Kern.

Mit diesem Wissen habe ich eine wohlwollende Haltung gegenüber meinem Kind entwickelt. Ich fühle mich von meinem Kind nicht mehr provoziert. Jetzt kann ich meine Kinder liebevoll begleiten.

Dir fällt das immer noch schwer? Dann brauchst du entweder noch mehr Tipps für die Umsetzung im Alltag oder Unterstützung. Bitte Freunde, deine Familie, Nachbarn, ein Au-pair, Teenager (die sich etwas dazuverdienen wollen) oder andere Mütter, um Unterstützung. Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen, du musst das also nicht alleine schaffen. Du darfst dir Hilfe holen. Du brauchst zwischendurch eine Auszeit von deiner 24/7-Aufgabe, um dich erholen zu können. Nimm sie dir!

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